Der Papa- Effekt

Der Papa-Effekt (auszusprechen mit langem A wie in "Aha-Effekt") tritt immer dann auf, wenn ich mit meinem Töchterchen unterwegs bin.

 

Für uns beide ist es so gewohnt, daß sie mich mit Papa anspricht, daß wir es beide gar nicht mehr bemerken.

 

Und so bleibt es auch nach meiner Transition dabei.

 

Lediglich die Umwelt reagiert gelegentlich irritiert darauf.

 

So beim C&A in der Damenabteilung, als wir vor den Kleiderstangen standen und mein Töchterchen mit ihren durchsetzungsstarken 1,56 m plötzlich ausrief: " Schau mal Papa, das Kleid könnte dir stehen!"

 

Einfach köstlich- die aufgerissenen Augen ringsum...

Aufgefallen ist mir das Ganze erst letztens bei einem Besuch in der "Bar Voyage" in Schöneberg. Ich war mit meinem Töchterchen und ihrem Freund beim Inder in der Maaßenstraße essen.

 

Das "Amrit"- durchaus zu empfehlen- hält neben der guten Küche auch einen tollen Ausblick auf die viel gescholtene Begegnungszone Maaßenstraße bereit. Kurz: das Essen war gut und reichlich, unsere Stimmung bestens und so entschlossen wir uns, noch in das nur wenige Schritte entfernte "Voyage" zu wechseln, um ein paar Cocktails zu nehmen.

 

Und hier trafen wir auf ein paar alte Bekannte aus dem Nollendorfer Kiez, darunter auch meine aus Finnland stammende Bekannte. Irgendwann im Verlauf des Abends sprach sie mich schmunzelnd an. "Das ist Berlin!" Ich verwirrt "Was?"

 

"Deine Tochter spricht dich auch im Frauenmodus mit "Papa" an, da dachte ich so bei mir: das ist Berlin!"