Mädelsabend im SC

Trans-Themenabend "Coming out im Job"

Heute war mal wieder Mädelsabend im Sonntags-Club im Prenzelberg angesagt. 

 

Beim Styling habe ich wohl ein paar Minuten verschenkt, so dass ich den RE3 um 17:54 um zwei Minuten verpasst habe. Doch der RB 24, Abfahrt 18:10 Uhr, stand schon bereit und so traf ich kurz vor19:30 Uhr pünktlich zum Transabend im Sonntags-Club ein.

 

Kurze liebevolle Begrüßung all meiner Mädels, auch Vera war noch da und so gab es ein großes Hallo. Ich packte meine mitgebrachten Dominosteine aus und die Zeit verging wie im Fluge bei einer Schorle und interessanten Gesprächen mit den Mädels. Auch die Transmänner waren gut vertreten und ich drückte und begrüßte meine Lieblings-Jungs.

Top war der Trans-Themenabend, den wie so oft Justine in ihrer unnachahmlichen Art moderierte. Sehr einfühlsam führte sie nach unserer Vorstellungsrunde ins Thema "Coming out im Job" ein.

 

Sehr eindrucksvoll die Schilderungen der Mädels und Jungs zu ihrem Coming out im Job, aber auch die schonungslose Offenheit bei der Ansprache von Widerständen und Schwierigkeiten in diesem Zusammenhang. 

 

Die Runde war nicht nur interessant und aufschlussreich, sie hat mir Mut gemacht, meinen Weg als Frau auch im Job zu gehen. 

Die Tipps der Mädels, die ich mitgenommen habe sind:

 

  • Sei authentisch, sei du selbst.
  • Coming out top down (von der höchsten Hierarchieebene der Firma nach unten)
  • Such dir Verbündete und Partner für dein Coming out! (Frauen-, Gleichstellungsbeauftragte, Personalrat usw.)
  • Wahre die notwendige professionelle Distanz zu Kollegen
  • Bei Schwierigkeiten und Widerständen frage dich: wäre mir das in meiner bisherigen Geschlechtsidentität eventuell auch passiert? Nicht alle Probleme lassen sich auf die Trans- Thematik zurück führen.

 

Insgesamt ein schöner und interessanter Abend mit den Mädels. Es ist immer wieder ein Gewinn, im SC vorbei zu schauen...

 

Der Rest des Abends war dann nicht ganz so schön, die Deutsche Bahn- meine Freundin, wenn es darum geht, von A  nach B zu kommen- hat mal wieder einen gucken lassen.

 

Da ich bereits verinnerlicht habe, dass man sich bei der Bahn niemals  auf den letzten Zug verlassen sollte, bin ich schon früh im Sonntags-Club los: gegen 23:40 Uhr, um den RE3 um 0:03 ab Gesundbrunnen zu erreichen. Ich war um kurz nach 23:50 Uhr am Gesundbrunnen, natürlich Schienenersatzverkehr 0:08 Uhr ab Gesundbrunnen.

 

Da stand ich dann mit etwa 35 Mitreisenden, die alle nicht wirklich wussten, von wo der SEV (Schienenersatzverkehr) abfährt. Kein Hinweis, kein Schild, kein Beamter vor Ort, der hätte Rat geben können. Passagiere irrten umher und fragten sich durch- das ist Deutsche Bahn!

 

Der SEV um 0:08 Uhr ab Gesundbrunnen fuhr jedenfalls nicht, ab 0:40 Uhr stellte ich mich wieder auf den Bahnsteig, denn es wäre aberwitzig gewesen, auf einen Bus zu warten, der mehr als doppelt so lange zum Ziel braucht, wie der nächste Zug.

 

Also eine Stunde gewartet.

 

Der Mac Doof im Bahnhof Gesundbrunnen hat bis nach Mitternacht auf, aber danach stand mir nicht der Sinn. Die Jungs von Curry65, bei denen ich früher schon auch um zwei Uhr mal eine leckere Curry bekommen hatte, wischten schon aus und stellten die Stühle hoch. Die Restmöglichkeit bestand noch im Döner an der Ecke des Gesundbrunnen-Bahnhofsgebäudes, die sind bisher schmerzfrei und haben teilweise bis zwei Uhr früh auf. Andere Möglichkeit wäre noch der Türken-Imbiss am Eingang zu den "Unterwelten" am Gesundbrunnen gewesen, die haben auch lange auf.

 

Der Döner hat mir nicht wirklich gut getan. Im ersten Augenblick zwar etwas warmes, aber zu Hause angekommen, war das Ganze nur noch wie ein Stein im Magen.


Viel später als erwartet, mit schmerzendem Magen und dennoch zufrieden und wohlgestimmt zu Hause eingerauscht und den durchaus gelungenen Tag als Frau reflektiert und glücklich eingeschlafen...