Ministerin Golze, Die Linke, und der Umgang mit LSBTI-Minderheiten im Land Brandenburg

Austellungseröffnung "Max ist Marie * Mein Sohn ist meine Tochter ist mein Kind" in Eberswalde

Ist schon lustig im Land Brandenburg. Da regiert die Linke mit und hat unter anderem das Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie okkupiert.

 

Ministerin Diana Golze wäre in ihrer Funktion somit auch für die Arbeit mit LSBTI-Minderheiten zuständig.

 

Wenn es denn so etwas im Land Brandenburg überhaupt gäbe.

 

Bisher beschränkt sich die Unterstützung der Landesregierung von LSBTI-Minderheiten einzig auf die Förderung von HIV-Prävention. Alles, was der Ministerin zu LSBTI einfällt, ist der Hinweis auf die regionalen Gesundheitsämter und deren HIV-Präventionsprogramme in den Landkreisen (falls die Gesundheitsämter davon auch wirklich was wissen, in Brandenburg bin ich mir da nicht so sicher).

 

Stolze 241.900 € wurden für die HIV-Prävention und "LSBTI-Projekte" (Welche?) im gesamten Land Brandenburg eingestellt. Das sind nicht einmal 10 cent je Landeskind. Unsere Linken- Ministerin macht sich einen schlanken Fuß...

 

Aber da sieht man wenigstens in praxi einmal, was das ganze Gequatsche der Linken von Gleichstellung und so wirklich wert ist.

 

Grau ist alle Theorie, wichtig is auf'm Platz, wie Adi Preißler zu sagen pflegte.

 

In Eberswalde ist da eher trostlos.

 

Pampa.

 

Das Land Brandenburg degeneriert, bis auf wenige berlinnahe Zentren, wie die Landeshauptstadt Potsdam, zu einem Reservat für Biber, Wölfe und Rentner.

 

Alles, was ich amtlicherseits an Hinweisen auf Behörden-Webseiten zum Thema LSBTI in und um Eberswalde gefunden habe ist der Hinweis (siehe oben) auf das Gesundheitsamt des Landkreises Barnim. Danach is Pumpe. Schluss mit lustig. Ende Gelände.

 

Aber vielleicht ist das ja im Land Brandenburg wie in Bayern: da gibt es keine Lesben, Schwule oder Transgender...

 

Am 12.10.2016 wurde im Foyer der alten ehemals Königlich-Preußischen Forstakademie in Eberswalde, der heutigen Hochschule für Nachhaltige Entwicklung (HNE Eberswalde) auf dem Stadtcampus die Ausstellung "Max ist Marie. Mein Sohn ist meine Tochter ist mein Kind." der Fotokünstlerin Kathrin Stahl eröffnet.

 

Die Ausstellung ist klein und drängt sich auf den wenigen Quadratmetern des recht engen Foyers ein wenig zusammen. Aber das hat auch Charme, denn zu den Bildern der fotografierten Trans*-Menschen gesellen sich deren Motiv- bzw. Leitsprüche, intime Selbstaussagen und Statements.

 

Das passt. Der Ausstellungsrahmen ist intim, was dem Thema meiner Meinung nach durchaus entgegen kommt.

 

Im Anschluss an die Ausstellungseröffnung wurde der Film "Mein Sohn Helen" dargeboten. Tolles Kino mit Heino Ferch als liebevoller, wenn auch etwas überfordertem Vater und Jannik Schümann in der Doppelrolle von Finn und Helen.

 

Sehr bewegend für mich, den das Thema direkt berührt.

 

 

Die anschließende Diskussion bestritten der Vertreter von "Katte e.V." und Felicia, besser (wie sich in der Disk herausstellte: Felix-Felicia) und vorwiegend erfrischend junge und interessierte Menschen, vermutlich weitgehend Studierende der Fachhochschule HNEE.

 

Es ist aus meiner Sicht kennzeichnend, dass der überwiegende Teil (geschätzt 90%) der TeilnehmerInnen, ZuschauerInnen und DiskutantInnen weiblich waren. Frauen sind an solchen sozialen Themen, Fragen des Zusammenlebens, sozialer Interaktion, einfach interessierter meiner Erfahrung nach.

 

Aber auch ein junger Mann brachte interessante Fragen nach behördlicher/amtlicher Diskriminierung in die Disk ein. Insgesamt empfand ich den Abend als wunderschön und sehr gewinnbringend für mich.

 

Ich bin als Mensch gebrandmarkt dadurch, dass ich in einer Zeit aufwuchs, in der Austausch per Internet nicht zum Lebensalltag gehörte und ich mich manchmal als einzigartiges perverses Schwein in einer ansonsten völlig "normalen" heterosexuellen Umgebung verortete. Ich hätte mich über einen Umgang wie an diesem Abend mit Themen wie Anderssein gefreut. Insofern war das ein beglückender Abend für mich.

 

In der Broschüre zur Ausstellung (die sicher andernorts bereits auch verwendet wurde) ist Ministerin Diana Golze bereits eingangs mit einem Grußwort abgebildet worden. Eigentlich sollte man die Broschüre deswegen einstampfen.

 

Die Ministerin ist seit Monaten nicht bereit, dem Katte e.V. Lottomittel zu Projekten zu bewilligen, weil sie dahinter eine "auf Dauer angelegte Geschäfts- und Beratungsstellenförderung" wittert. Das mag wohl so sein und bei so volatilen Mittel, wie aus der Lottomittelförderung mag ihre Entscheidung richtig sein, aber das Grundproblem ist, dass die Projekte des Katte e. V. langfristig richtig und wichtig sind. Dann muss die Ministerin halt mal die Hand aufmachen und sich wirklich zu LSBTI bekennen und ein paar Stellen langfristig finanzieren! Andernfalls fällt dieser Leuchtturm in der ansonsten trostlosen LSBTI-Landschaft Brandenburgs auch noch weg.

 

Die Schmetterlingsfinanzierungen der öffentlichen Hand in Brandenburg (heute hier, morgen wieder weg)- besser bekannt als Eintagsfliegen- bringen halt überhaupt nichts, als Frustration bei den Beteiligten.

 

Wie es die Ministerin und die gesamte Linke mit LSBTI also wirklich meinen, wird man in den kommenden Wochen und Monaten sehen, erfahren und erleben.

 

Fakt ist für mich: Falls die Linken überhaupt jemals wählbar waren, für LSBTI sind sie es nicht, nicht jedenfalls in diesem Zustand derzeit im Land Brandenburg. Da war ja die CDU noch besser, weil verlässlicher. Selbst die AfD ist eine Alternative, die wählbar ist. Weil: da weiß man wenigstens, was man für eine Scheiße am Hacken hat, wie die Brandenburger zu sagen pflegen.


Die Linke/ LGBT: "Sozialministerin Golze: Fördermittel wurden nicht gestrichen" Nein, sie wurden nur nicht ausgereicht.