Stadtfest in Berlin

Der Nollendorfplatz unterm Regenbogen

U-Bahnhof Nollendorfplatz unterm Regenbogen.
U-Bahnhof Nollendorfplatz unterm Regenbogen.

Das Stadtfest, wie es verkürzend genannt wird, findet trasitionell am Wochenende vor dem Berliner CSD statt. Organisiert von den Lesbisch-schwulen Wirten im Kiez, hat  es sich zu einem Event gemausert, dass dieses Jahr immerhin 350.000 Besucher anlocken soll. Da wird es mitunter ganz schön eng im Kiez zwischen Nollendorfplatz, Motz-, Kalckreuth-, Fugger- und Eisenacher Straße...

Samstag, 16.07.2016, erster Tag des Stadtfestes, Motzstraßenfestes oder korrekt: des 24. Lesbisch-schwulen Stadtfestes rund um Nollendorfplatz und Motzstraße.

 

Ab 7:45 Uhr Beladen des Transporters im Sonntags-Club, Fahrt nach Schöneberg, Standaufbau in der Fuggerstraße.

 

Schon früh sind erste Souvenirjäger mit großen Taschen unterwegs, aber auch erste Interessenten. Ein junger Transgender aus Rheinland-Pfalz hat Beratungsbedarf.

Eingang Motzstraße unterm Regenbogen.
Eingang Motzstraße unterm Regenbogen.

Jede Menge schwule oder lesbische Pärchen strömen heran und Lena verteilt Flyer und bewirbt fleißig den Frauenfreitag und andere Veranstaltungen im Sonntagsclub. Den Sonntags-Club haben wir mit seiner Wohnzimmeratmosphäre im kleinen in unserem Stand nachgebaut.

Die roten Samtvorhänge, ein wenig Goldfolie, ein paar originale Tische, Stühle und Barhocker, Fotos der Clubmitglieder, Plakate der aktuell bevor stehenden Veranstaltungen...
Fuggerstraße beim Aufbau.
Fuggerstraße beim Aufbau.
Lenas aufgerüstete Handtasche.
Lenas aufgerüstete Handtasche.

Der Stand neben unserem vom LSVD Berlin-Brandenburg liefert den Regenbogenaufkleber, der Military-Shop an der Ecke Motzstr./Eisenacher führt neben der Regenbogenflagge für dreifuffzich auch Hüte, Krawatten, T-Shirts, Halsketten, Girlanden, Haarschmuck...

 

Und so sitze ich gegen 14 Uhr im Café Berio in der Maaßenstraße und beobachte von meinem Platz vorm Café die Flanierenden in der ersten Berliner Begegnungszone in der Maaßenstraße.

Kurz vor 14 Uhr: Cafe Berio. Oben ist alles leer, alle sitzen bei dem schönen Wetter draußen.
Kurz vor 14 Uhr: Cafe Berio. Oben ist alles leer, alle sitzen bei dem schönen Wetter draußen.
Blick vom Biergarten der Bar Voyage auf die Kreuzung Nollendorfstraße/ Zietenstraße.
Blick vom Biergarten der Bar Voyage auf die Kreuzung Nollendorfstraße/ Zietenstraße.

16 Uhr: Bar Voyage. Treffen mit Anna, einige Transsisters erscheinen und setzen sich, ohne zu grüßen. Sind halt was Besseres ...

 

Doch der schöne Ausblick auf die ruhige Ecke an der Kreuzung Zietenstraße/ Nollendorfstraße und die gewohnte Gastlichkeit on Jo und Hans-Otto, den Wirten des Voyage, entschädigt mich. Nach einem kühlen Getränk geht es zurück in das Gewimmel des Motzstraßenfestes. Aus den vergangenen Jahren ist mir die Pilzpfanne mit Knoblauchsoße in Erinnerung und jetzt habe ich Hunger.

 

 

Andrea, ich & Claudia vorm Heurigen Gustav.
Andrea, ich & Claudia vorm Heurigen Gustav.

Ab 19 Uhr im Heutigen Gustav mit Andrea, mir und Claudia. Als ich mich durch die Meute der Schaulustigen in der Fuggerstraße und in der Motzstraße durchgekämpft habe, stehe ich irgendwann vorm Heurigen Gustav in der Motzstraße 10, einem kleinen österreichischen Weinlokal, dass ich vor einigen Jahren durch meine Freundin Claudia kennen gelernt habe.

 

Und wer sitzt auf der Bank vorm Lokal: Claudia!

 

Nach einigem Hallo und Woher und Wohin erzählt mir Claudia, dass  sie auch noch Andrea erwartet. Ich habe sie seit gefühlten 3-4 Jahren nicht mehr gesehen und bin gespannt. Andrea hat sich kaum verändert.

 

Vorm "incognito".
Vorm "incognito".

Wir beschließen gemeinsam, in die ehemalige Trefflocation der Transsisters in die Hohenstaufenstraße zu wechseln. Der Fun-Faktor zu solchen Gelegenheiten, wie Stadtfest, CSD, Weihnachten oder Silvester, Ostern u.a. ist groß im "incognito".

 

Als wir eintreffen, gibt es schon eine Mädelsrunde, die sich schnell vergrößert. Bald sind wir ein Gutes Dutzend, das Pärchen von Lesben am Tisch nicht mitgerechnet. Ich tanze mit den Frauen im "incognito", es  macht wirklich Spass. Doch iwann musses Schluss sein, ich muss meinen (vorletzten) Regio schaffen..Und dann steht die U2 völlig unmotiviert am Nollendorfplatz fast 20 Minuten. Als es endlich losgeht, ist der Regio kaum noch zu schaffen. Und richtig: angekommen auf dem Bahnsteig, fährt der RE3 gerade in dem Moment los, als ich auf Höhe des letzten Wagens bin. Warum fahren die Züge der DB eigentlich überpünktlich, wenn man gerade 2 Minuten Verspätung bräuchte?

Nun, irgendwann gegen 02:00 Uhr trudele ich endlich zu Hause ein. Zugfrieden, laufmüde, geschafft. Egal, diese Erlebnisse mit meinen Mädels kann mir keiner mehr nehmen...